Vom 20.6.24, 22.51 Uhr bis 22.7.24, 9.44 Uhr durchwandert die Sonne das kardinale Wasserzeichen Krebs
Krebs oder Anima Mundi
Krebszeit als Beginn der Sommerzeit bedeutet immer auch Wendezeit. Die Sonne ist am höchsten Punkt im Jahreskreislauf angelangt und tritt ihren Rückzug langsam leise an. Das Licht wird dadurch weniger, die Hitze erst mal mehr. Was auch heisst, Impuls und Wirkung liegen zeitlich gesehen immer auseinander. Der Wendekreis des Krebses stellt neben dem Wendekreis des gegenüber liegenden Zeichens Steinbocks und den beiden Tag- und Nachtgleichen im Frühling sowie im Herbst mit die markanteste Stelle im Lauf der Sonne dar. Der in Wirklichkeit der Lauf der Erde um die Sonne ist. Wenn wir aus Perspektive des Krebses das Horoskop auf den Kopf stellen und sozusagen die Melodie der individuellen Seele an höchster Stelle setzen, geht es aus ihrer Sicht darum, in der Welt der Materie mehr oder weniger lange eine möglichst angenehme Heimstatt zu finden. In der wir im besten Fall uns nicht verstellen und negativ anpassen müssen. Der Zusammenklang beider Ebenen, der seelischen und der gesellschaftlich-materiellen, ergibt dann die sogenannte Melodie des Lebens.
Wenn die Welt auch Klang ist, stellt sich immer wieder erneut die Frage: Wie klingt meine, deine, unsere Welt? Welche Misstöne herrschen vor, welche regen uns zu mehr Bewusstwerdung an und welche Töne gilt es zu korrigieren? Die Menschen, die davon überzeugt sind oder dazu tendieren, dass der Mensch ein Geschöpf aus Körper, Seele und Geist ist, sollten sich daher bis zu einem gewissen Grad mit der kosmischen Wissenschaft Astrologie befassen. Die viel mit Musik zu tun hat. Jedes Horoskop ist auch ein abstraktes, erst mal unhörbares Zusammenspiel von Kräften, deren konkrete Töne von uns selbst im Zusammenspiel mit unserer Umwelt entstehen.
Die meisten unserer Zeitgenossen haben Grundkenntnisse in Windows und Word und partizipieren dadurch an dem virtuell-kommunikativen Aspekt unserer Welt.
Wenn wir uns mit dem Zusammenspiel zwischen Erde und Kosmos befassen wollen, heisst das: Es gibt zwölf Grundprinzipien, unterteilt in sechs Achsen mit jeweils zwei unterschiedlichen, sich ergänzenden Zeichen. Daraus entspringt das auf unser individuelles Horoskop bezogene Wissen, wir haben das ganze astrologische Alphabet in uns, unabhängig davon, in welchem Zeichen die Sonne steht. Die u.a. unseren Geburtstag und unseren Selbstausdruck charakterisiert. Wie alle anderen Faktoren auch, kann die Sonne viele unterschiedliche Frequenzen haben, die mit unserer Erziehung, Eltern, Gesellschaft usw. zu tun haben. Wenn wir die Frequenz ändern wollen, heisst das auch immer Arbeit an sich selbst, die wiederum viel mit Reflexion zu tun hat. Daher kann es immer sinnvoll sein, eine persönliche Sitzung mit einem oder gar nach und nach mit mehreren Astrologen und deren Perspektiven zu erleben. Aus denen wir das rausziehen, was uns anspricht und Sinn macht. Denn Computerhoroskope können ja nicht den eigenen Lebenshintergrund wissen. Die Möglichkeit der Astrologie impliziert immer auch ihre Grenze: Das Horoskop sagt nicht aus, ob es sich um ein Ereignis, einen Menschen, Mann, Frau, ein Tier oder um etwas anderes handelt. Dieser Hintergrund muss immer möglichst differenziert kommuniziert mit einbezogen werden, damit das Horoskop „erklingt“, sprich relevante Informationen geben kann.
Astrologie hat ebenfalls viel mit Kunst zu tun. Die vielen individuellen Faktoren im Horoskop verlangen vor dem Hintergrund des jeweiligen Lebens nach einer komplexen Synthese, die aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden sein kann. Daher gibt es viele astrologische Richtungen mit ihren eigenen Schwerpunkten, bei denen jeder Astrologiestudent aufgerufen ist, immer wieder zu entscheiden, welcher Richtung er, sie momentan folgen will. Im Sinne, welche Richtung und welcher erfahrene Vermittler/welche Vermittlerin vermitteln mir derzeit Sinn und Bedeutung? Denn die Schule, astrologisch gesprochen Saturn, ist ein Faktor. Der andere Faktor ist immer auch der Vermittler, die Vermittlerin, die sich im Merkur- und Jupitersymbol zeigt. Wir haben das selbst in der Schule erfahren. Kamen wir mit einem Lehrer gut zurecht und umgekehrt, trug das entscheidend dazu bei, für welche Fächer wir uns interessierten. Und in welchen wir gut genug waren. Nicht zuletzt spielt der eigene emotionale Hintergrund eine grosse Rolle beim Aufnehmen von Lehrinhalten. Fühlen wir uns nicht gut, trägt das bei vielen kompensationsunfähigen Kindern und Erwachsenen dazu bei, nicht lernen zu können.
Die Mondweisheit in uns sagt, der Weg ist das Ziel. Zertifikate sind nichts anderes als zu einer gegebenen Zeit nachgewiesenes Wissen im Sinne der jeweiligen Institution. Das immer wieder auch im selbstbestimmten Rhythmus aktualisiert werden sollte. Damit wir aus unseren lebendigen Erfahrungen eine eigene Mixtur zubereiten, die wir ggf. ab einem gewissen Zeitpunkt um weitere Ingredienzien ergänzen. So entsteht nach und nach eine lebendige Struktur, die uns im besten Fall innere und aeußere Orientierung gibt. Da das Leben ein laufender Wandel ist, haben Astrologie und Leben zunächst mit dem Mond zu tun, dem momentanen oder dauerhaften Bedürfnis, sich im Spiegel der himmlischen Konstellationen zu erleben, zu reflektieren und im besten Fall auch eine Heimat zu finden, die das Irdische übersteigt. Aber das Irdische auch umfasst! Nicht umsonst ist der Mond im Zeichen Stier erhöht. Das heisst, er fühlt sich da besonders wohl: Sinnlichkeit, Genuss, gutes Essen und Trinken, eine intakte Natur und gute Freunde, halten Leib und Seele zusammen.
Da wir von unserer Mutter neun Monate lang im Bauch ausgetragen und meist unter grossen Schmerzen aus der behaglichen Höhle in die irdische Existenz hinausgepresst wurden, ist es nachvollziehbar, dass ihre mehr oder weniger bewusste Gefühlsnatur uns eine entscheidende Prägung hinterlässt. Daher steht der Mond auch - aber nicht nur! - für die Mutter. Schon der Blick auf die Biologie macht uns klar, die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, vererben sich nur über die Mütter. Das soll den späteren Beitrag der Väter nicht schmälern. Tatsache ist jedoch, dass der männliche Anteil bei Zeugung, Schwangerschaft und Geburt wesentlich leichter und damit bedeutungsloser ist.
Ein grosses Defizit unserer und anderer Gesellschaften ist die nicht ausreichende Würdigung des weiblichen Prinzips, das auch für das eigene Wohlbefinden steht. Das gilt genau so für die Männer, die ihre Gefühle nicht dauerhaft an die Frau auslagern wollen. Viele Frauen, die um der Familie willen keine Berufstätigkeit oder eine Halbtagstätigkeit ausgeübt haben, sind in der Altersarmutsfalle gelandet. Wenn sie selbst die Ehe verlassen oder der Mann sich „verjüngt“ hat.
Ich will wohlgemerkt die alten Zeiten nicht verklären! Die damals angeblich haltbaren Ehen verdankten sich der Berufslosigkeit und damit der mangelnden Finanzkraft der Frau. Neue Zeiten bringen jedoch auch immer neue Herausforderungen.
Eine wesentliche heutige Frage lautet, ob immer mehr Frauen, die in Vollzeit arbeiten und Kinder aufziehen, nicht oft auch zu sehr in Gefahr sind, ihr Gleichgewicht zu verlieren. Wovon dann Partner und Kinder auch nichts haben. Ich vertrete wohlgemerkt kein rein traditionelles Frauenbild. Natürlich können auch Männer sich um Kinder kümmern und lernen endlich dabei, ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle verbal auszudrücken. Die vielen jungen Väter, die mit ihren Kindern auf Spielplätzen und anderweitig unterwegs sind, sind ein Hoffnungszeichen. Doch noch hinkt der Arbeitsmarkt der Wirklichkeit hinterher. Viele Frauen bekommen für dieselbe Arbeit immer noch deutlich weniger Geld. Gleichzeitig können sie heute nicht mehr sicher sein, dass die Partnerschaft ein Leben lang hält. Oder zumindest so lange, bis die Kinder aus dem Haus sind. Verantwortliche Positionen mit ausreichend Gehalt und Pensionsansprüchen sind meist Vollzeitarbeitsplaetze. Wer innerhalb einer gewissen Zeit keine Karriere macht, macht sie dann im offiziellen Arbeitsleben nicht mehr. Das alles zeigt das immense Ungleichgewicht zwischen Mond - eigenem Befinden, Geborgenheit, privater Raum, essenzielle Bedürfnisse - und Saturn, dem Symbol für Arbeit, offizielle Strukturen, Öffentlichkeit.
Der Mond ist der schnellste Planet und durchläuft ein Mal im Monat alle 12 Zeichen. Was sich die beliebten Mondkalender zu Nutze machen und passend informieren, wann welche Tätigkeiten innerhalb der kosmisch entsprechenden Zeit durchzuführen sind. Aber auch hier ist bewusster Vergleich, eigene Erfahrung und Empfinden gefragt! Denn sonst sind wir auch nur unreflektiertes Werkzeug anstatt reflektierter, verantwortlicher Mitgestalter.
Frauen, die keine Pille nehmen wollen, können u.a. über mondstandbasierte Empfängnisplanung viel über sich selbst und ihre Rhythmen erfahren. Das im Windpferd Verlag erschienene Buch „Kosmobiologische Empfängnisplanung“ von Shalila Sharamon und Bodo Baginski ist ein praxistauglicher Begleiter auch für nicht Astrologiekundige. Er dient genauso der Empfängnisverhütung, deren Erfolgsquote so hoch wie bei der Pille ist! Und zu 98 % können Frauen damit auch das Geschlecht ihres Kindes mitbestimmen. Die auf Geburtstag und Geburtsjahr basierende Methode, die die individuelle Graddifferenz zwischen Sonne und Mond der Frau berücksichtigt, wurde übrigens vor Jahrzehnten von einem tschechischen Frauenarzt entwickelt.
Der Mond ist in der deutschen Sprache männlich. Was eigentlich unlogisch ist. Die romanischen und andere Sprachen teilen dem Mondhaften das weibliche Geschlecht, das Empfangende, Gefühlvolle, Empfindende in uns zu. Vielleicht haben im kalten Germanien die Bewohner das Licht der Sonne als sanft weiblich und das kalte Licht des Mondes als männlich abweisend empfunden. Der in der Psychologie populär gewordene Begriff „Inneres Kind“ zeigt jedenfalls, dass die Mondqualität im Erwachsenen als Zugang zu Gefühlen weiterlebt. Unterdrücken wir dieses innere Kind, wird das Leben freudlos, gefühllos und hart. Wir funktionieren nach Plan, der nichts mit unserem Befinden und unserer Lebendigkeit zu tun hat.
Zurück zum ewig aktuellen Thema Frauen und Kinder. Ich als Jahrgang 63 habe meine Mutter noch als durchaus selbstbewusst-sensible Hausfrau erlebt, die von meinem Vater geachtet war und deren Horizont nicht beim Kochtopf endete. Sie hatte selbstverständlich Zugang zu Konten und ihr Einfluss war beträchtlich. Sie achtete auf ihr Wohlbefinden und zumindest in den ersten zehn Jahren meiner Kindheit ausreichend auf das von mir und meinem Vater. In dieser guten Phase meiner Kindheit war sie auch empfindsamer Resonanzraum, für sich selbst, für mich und meinen Vater. Genau diesen Punkt halte ich für eine gelingende Kindheit und Familie wesentlich. Natürlich kann auch der Vater Resonanzraum sein oder beide Eltern zeitlich aufgeteilt. Mit über 60 zehre ich energetisch letztlich bis heute von diesen zehn guten Jahren. Kindergarten war damals ab drei Jahren, er begann bei mir zwischen neun und halb zehn morgens - je nachdem, wann ich aufgewacht war - und endete um kurz nach 12 Uhr. Vollkommen ausreichend. Denn danach war das gemeinsame Mittagessen, Mittagsschläfchen für Mutter, eigene Spielzeit mit und ohne Nachbarskinder, Ausgehzeit mit Mutter, bisweilen Wander- und Besuchszeit.
Wenn Kinder nicht mehr den Raum bekommen, selbstbestimmt zu spielen - ohne digitale Mattscheibe - , halte ich das für bedenklich. Allein das zu lange, oft laute, ständige Beisammensein mit vielen anderen Kindern, der von Kitas und Kindergärten vorgegebene Rhythmus, lassen die Gefahr aufkommen, dass Kinder zu sehr der Arbeitsstruktur der Gesellschaft untergeordnet werden. War damals ein Gehalt für eine Familie ausreichend, ist das heute leider nicht mehr der Fall. Auch Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Kinder und ihrer Eltern tragen dazu bei, inwieweit die heutigen Gegebenheiten sich konstruktiv entwickeln oder nicht. Um diese wissen wir jedoch bei den Kindern im Voraus so gut wie nichts. Die Folgen zeigen sich spätestens, wenn die Kinder in die Schule und später (nicht) ins Berufsleben gehen. Das wird wiederum kompensiert durch zu fuersorgliche Eltern, die ihrerseits nicht im Gleichgewicht sind, auch durch zu viel Arbeitsstress.
Unsere Eltern- und Lehrergeneration sollte sich fragen, inwieweit diese massiven Schulprobleme mit undisziplinierten, unkonzentrierten, respektlosen Kindern auch etwas damit zu tun haben, dass Kindern ein zwar sorgsam begleiteter, aber nicht überbehüteter Freiraum in den ersten Jahren zu wenig bis gar nicht ermöglicht wird. Sie zu sehr einer Gesellschaft geopfert werden, die einseitig auf Geld, Funktionieren müssen, Status und überwiegend schlecht bezahlte Arbeit gründet. Was dann wiederum Krankheiten begünstigt und als Ausgleich Therapie in grossem Ausmass oder das Einschreiten von Jugendämtern benötigt. Ob jedoch Jugendämter das wieder gut machen können, was systembedingt in Familien oft nicht gelingen kann, ist eine weitere ernsthaft zu reflektierende Frage. Auf die jede Familie stimmig begleitet ihre eigene Antwort finden sollte. So viel zum Ungleichgewicht Mond - Saturn. Nicht von ungefähr gehört die Achse Krebs - Steinbock zu den kardinalen Achsen des Horoskops. Das heisst, sie formiert massgeblich unsere Gesellschaft. Eigentlich sollte diese Achse heissen Krebsin - Gemse, denn beide Zeichen sind archetypisch weiblich. Nur, wer in Kontakt mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ist, in sich immer wieder die nötige Geborgenheit und den nötigen Resonanzraum findet, kann irgendwann auch symbolisch gesehen hohe Berge erklimmen und sich auch dort wohl fühlen und authentisch bleiben.
Die fortgeschrittene Krebsin, und das ist beim Thema Seele mit zu berücksichtigen, erlebt ihr Seelenleben nach und nach eingebettet in die weiteren generationsübergreifenden Wasserzeichen Skorpion und Fische. Skorpion bedeutet immer auch das emotionale Erbe der Vorfahren. Ob wir wollen oder nicht, wir tragen Teile unserer Eltern, Grosseltern und weiterer Urahnen in uns. Das ist astrologisch gesprochen der Skorpion in uns, und berührt damit auch das Thema Generationen und ggf. Reinkarnation.
Ich habe das Thema „Erbe“ spätestens mit dem Tod meiner Eltern ansatzweise verstanden. Das Erbe, das mir meine Mutter materiell vorenthalten hat, hat sie mir in seelischer Form umso mehr weitergegeben. Ohne dass wir jemals darüber gesprochen haben. Und das heisst für mich: die nicht gelebte seelische Freiheit meiner Mutter hat mich indirekt viel mehr in meinem jahrzehntelangen Drang nach Unabhängigkeit und Nicht-Anpassung beeinflusst, als ich in den letzten Jahrzehnten angenommen hatte. Ich weiss inzwischen, welches Opfer sie mir als ungewolltem Kind gebracht hat. Und das nötigt mir trotz oder wegen aller damit verbundenen Schwierigkeiten sowie Missverständnisse auch Respekt und Dankbarkeit ihr gegenüber ab. Das Ungesagte zwischen uns mag mit dazu beigetragen haben, dass ich mir seit Jahrzehnten Gedanken um das Thema Frau und Mutter sein mache. Und warum ich mich bewusst gegen Mutterschaft entschieden habe.
Mein Fazit dabei lautet: Die Achse Krebs - Steinbock kommt dann weltweit wieder ins Gleichgewicht und ins freudvolle Schwingen in Bezug auf Frauen und die ganze Welt, wenn Frauen sich als eigenen Resonanz- und Entwicklungsraum auch unabhängig von Ausbildung, sozialer Zugehörigkeit und Geld wertschätzen und sich in ihrem Ausdruck nicht unterdrücken lassen. Simpel gesagt, Frauen müssen sich ausreichend wohlfühlen, um dann auch innerlich und aeußerlich wachsen zu können. Ich bin wohlgemerkt nicht gegen Ausbildung und Studium! Wir alle brauchen auch herausfordernde Strukturen, um uns weiterzuentwickeln. Angefangen über Schule, Beruf, Studium, Akademie, Volkshochschulen, Akademien, Kurse etc. Doch das Ergebnis ist meiner Meinung nach bislang eine Überschätzung des Akademischen, Zertifizierten, was oft um der offiziellen Anerkennung willen in Fremdbestimmung und negative Anpassung sprich unguten Stress und Nicht Kohärenz mündet. Dabei kommen gesunder Menschenverstand, ehrliche Artikulation und wache Wahrnehmung zu kurz. Die dann wiederum zu sehr ins isoliert Therapeutische verbannt werden. Anstatt, dass das Private angemessen politisch wird, bleibt privat privat. Und damit eben oft auch tabu.
Eine gesunde Wandlung des kardinalen Lebensbaums Krebs Steinbock wird erleichtert, indem Männer den Wert von Frauen anerkennen, der eben nicht primär darin besteht, pflegeleicht, jung, dekorativ, sexuell und anderweitig entgegenkommend zu sein. Sondern bei Bedarf auch das machtvolle Skorpion- und transparente, empathische Fischeprinzip umfasst. Das impliziert bei Frauen endlich Gehaltsgleichheit den Männern gegenüber oder gar mehr Gehalt für die gleiche Position. Denn Frauen haben in der Arbeit auch mehr Ausfallzeiten, wenn sie Kinder bekommen, wenn sie alleinerziehend und wenn die Kinder krank sind. Anstatt das ökonomisch abzustrafen, müsste genau das fair ausgeglichen werden. Was bei der Wirtschaft Transparenz in Bezug auf Gehälter erfordert. Allein, dass darüber in Firmen nicht gesprochen werden darf, ist absurd und widerspricht dem auf Transparenz gründenden Fische Prinzip.
Weitere zu entwickelnde Option, wenn Frauen das selbst wollen: Ggf. vom Staat gut bezahlte Tätigkeit als Hausmanagerin und Mutter, die gekoppelt sein kann an regelmäßige anregende Kurse, die dabei helfen, dass Frauen entsprechend ihrer eigenen Stärken bewusste und selbstbestimmte Familienmanagerinnen werden. Das gilt dementsprechend für Männer, wenn sie in Betreuung von Haus und Kindern ihren Entwicklungsraum erkennen.
Als anregendes Beispiel zum Thema weibliche Autorität als eine Entsprechung der gesellschaftsbildenden Achse Krebs - Steinbock sei die Serie „Um Himmels willen“ empfohlen, mit Fritz Wepper und Jutta Speidel/Janina Hartwig. Auf youtube kostenlos zu sehen.
Der Ideengeber Michael Baier hat sehr gut erkannt, woran es auch in unserer westlichen Welt mangelt: nämlich an kompetenter, empathischer Fürsorge, die weder verzärtelt noch grausam abhärtet.
Kloster Kaltental ist die historische Stätte origineller Nonnen und gleichzeitig gefährdetes Objekt weltlicher Interessen, auch von Seiten der Kirche. Jeder bekommt sein Fett ab, niemand ist perfekt, die Anzahl und Zusammensetzung der Nonnen wechseln regelmäßig und Schwester Lotte/Hanna mag für die einen übergriffig, für die anderen selbstbestimmt, unangepasst und frei erscheinen. Beseelt von ihrer meist gelingenden Absicht, das gerade zu rücken, was krumm ist. In der Auseinandersetzung mit der oft einseitig autoritären Mutter Oberin in München und dem patriarchal opportunistischen Bürgermeister von Kaltental ergeben sich von Episode zu Episode neue Herausforderungen, die immer unterhaltsam und lehrreich sind und das zeigen, woran es schon immer mangelte: intakte Familien und Beziehungen. Und die sind nicht ohne Auseinandersetzungen zu haben!
Weiterer zu empfehlender Film für die Achse Krebs Steinbock: Der italienische Film „Morgen ist auch noch ein Tag“. Der 1946 in der römischen Arbeiterklasse spielende Film ist ein dramatischer Spiegel unserer weiblichen Vergangenheit: das Recht auf Wahl. In mehrfacher Hinsicht. Mit allen einhergehenden Folgen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine anregende Sommerzeit!